Raus aus dem Bodennebel – die ersten Sonnenstrahlen über dem herbstlichen Graz

von | Okt. 30, 2024 | Allgemein | 0 Kommentare

Wenn es schon einmal im Jahr vorkommt, dass der Tag 25 Stunden hat, dann will ich diese extra Stunde auch mit einem netten Ausflug füllen. Glücklicherweise sagte der Wetterbericht abgesehen von vereinzelten Nebelfeldern auch einen perfekten morgen an. Da ein Sonnenaufgang vom Schlossberg aus schon länger auf meiner To-Do-Liste stand, aber bislang oft längeren Ausflügen Platz machen musste, war es perfekt für diesen Sonntagmorgen. Vor allem die Bequemlichkeit, dass man einfach mit dem Rad bis fast zum Fotospot fahren kann, war mit Ausschlaggebend für diesen Ausflug. Gesagt, Getan. Mit meinem wunderbaren Flohmarkt-Drahtesel bis zum Schlossbergplatz und danach die 421 Stufen hinauf bis zum Uhrturm. Danach ist auch die letzte Müdigkeit dahin. Für das perfekte Stadtpanorama suchte ich mir einen Platz etwas oberhalb des Uhrturms, genauer gesag beim Chinesischen Pavillon.

Meinen Fotorucksack hatte ich mit einer guten Mischung für solche Ausflüge gepackt. Als Weitwinkel hatte ich das Tamron 15-30mm f2.8 dabei, den Telebereich deckte ich mit mit dem Canon 100-400 L ab. Als Lichtstarke Festbrennweite hatte ich das Yongnuo 60mm f2 Makro dabei. Generell versuchte ich bei diesem kurzen Ausflug meinen Rucksack nicht extra mit Equipment zu überfüllen.
So machte ich erst ein paar Weitwinkelshots mit dem Tamron und wechselte schließlich kurz bevor die Glutkugel hinter den Bergen des Grazer Hügellands erschien auf das das Canon Tele. Um die aufgehende Sonne perfekt hinter der Herz-Jesu-Kirche einzufangen machte ich mich danach relativ schnell auf den Weg zurück zum Uhrturm.

Ich kann jetzt keinen besonderen Grund nennen, warum ich dieses Mal auch mein Yongnuo 60mm f2 Makro an diesem Tag meinen anderen lichtstarken Festbrennweiten vorgezogen habe, aber ich glaube eine Gewisse Neugierde schwang wohl mit. Gerade Außerhalb seines Anwendungsbereichs und vor allem auch ohne Autofokus war ich gespannt wie sich die Chinalinse in der Praxis schlägt. Und abgesehen von sehr seltsamen Lensflares bei Gegenlicht (die ich aber auch ein bisschen cool finde) lieferte das Yongnuo auch bei Offenblende richtig ansprechende Ergebnisse – in diesem Fall aber auch, weil die doch starke Vignettierung gut als Stilmittel eingesetzt werden kann. Im Falle des Fotos vom Uhrtum unten war es mir im Nachhinein aber dennoch eine Spur zu viel.

In der knappen Stunde, die ich am Schlossberg verbrachte, änderte sich der Himmel von Dunkelblau zu Goldgelb zu Hellblau. Der Bodennebel hob sich im Süden von Graz an und hüllte Puntigam in einen weißen Schleier. Perfekte Bedingungen um eine gute Auswahl an Bildern nach Hause zu bringen und dabei auch schon eine nette Portion Bewegung am Konto zu haben. Und das um 07:30.

Raphael Sperl